Holzbohrer – wie wählt man den richtigen aus?
Holzbohrer sind ein wesentlicher Bestandteil der Werkzeugausstattung eines jeden Schreiners, Handwerkers oder Heimwerkers und spielen in der Welt des Bohrens eine wichtige Rolle. Ihre richtige Auswahl und Verwendung kann einen erheblichen Einfluss auf die Qualität und Effizienz des Bohrens haben und so zum erfolgreichen Abschluss von „Holz“-Projekten beitragen.
Doch zunächst wollen wir uns genauer ansehen, was ein Holzbohrer eigentlich ist.
Es handelt sich um ein Holzbearbeitungswerkzeug mit einer Zentrierspitze und einer oder mehreren scharfen Vorschneidkanten am Umfang, die dazu dienen, die Holzfasern rund um das Loch sauber und gleichmäßig zu durchtrennen. Dadurch erhält das Loch eine relativ glatte Form. Die gut definierten Schneidkanten ermöglichen schnelles und präzises Bohren und bleiben auch bei wiederholtem Gebrauch scharf, was für gleichbleibende Bohrergebnisse sorgt.
Holzbohrer werden aus verschiedenen Materialien hergestellt, jedes mit seinen eigenen Vor- und Nachteilen. Am gebräuchlichsten ist CrV-Stahl (Chrom-Vanadium), der sich besonders zum Bohren in Weichholz und Spanplatten eignet. HSS Bohrer (High-Speed-Steel) sind eine verbesserte Version herkömmlicher Stahlbohrer. Diese Kombination verbessert die Härte, Festigkeit und Haltbarkeit der Bohrer. Dadurch können sie effektiv in härteres Holz bohren.

Abb. 1. Loch nach dem Bohren in Weichholz
Es gibt verschiedene Arten von Holzbohrern, die jeweils eine andere Form haben und für bestimmte Bohrarbeiten konzipiert sind. Je nach Bohrmethode gibt es vier Grundtypen:
- 1. Spiralbohrer
- 2. LEWIS Bohrer
- 3. Flacher Bohrer
- 4. Forstnerbohrer
Spiralbohrer
Ein Spiralbohrer hat einen zylindrischen Schaft und eine einfache oder doppelte Spirale, die in zwei Schneiden mit einer Zentrierspitze in der Mitte endet. Die spiralförmigen Schneiden tragen zur Spanabfuhr bei und ermöglichen schnelles und effizientes Bohren.

Abb. 2. Spiralbohrer für Holz
Die Größe der Löcher lässt sich durch die Wahl des richtigen Bohrerdurchmessers leicht anpassen. TIPP: Bei einer klassischen Schraubverbindung mit Nuß muss der Lochdurchmesser etwas größer als der Schraubendurchmesser sein. Bei selbstschneidenden Schrauben hingegen empfiehlt es sich, ein Loch mit einem etwa 2mm kleineren Durchmesser zu bohren.
Bis zu einem Durchmesser von 10mm entspricht der Schaftdurchmesser dem Bohrerdurchmesser, größere Durchmesser haben einen Schaftdurchmesser von bis zu 13mm, sodass der Bohrer in das Bohrfutter eines herkömmlichen Werkzeugs eingespannt werden kann.
Er eignet sich für den allgemeinen Einsatz in Weich- und Hartholz und ist auch unter der Bezeichnung „Standard-Holzbohrer“ zu finden.
LEWIS Bohrer
Der LEWIS Holzfräsbohrer verfügt über einen Sechskantschaft, der für einen festen Halt im Werkzeugfutter sorgt, und eine Serpentinenspirale, weshalb er auch manchmal als „Schlangenbohrer für Holz“ bezeichnet wird.
Die Spirale ist mit einer scharfen Schneide versehen und verfügt in der Mitte über eine selbstzentrierende Gewindespitze, die den Bohrer präzise an der geplanten Bohrstelle festhält.
Es wird zum Bohren tiefer Stellen verwendet, da seine massive Spirale den Bohrer kraftvoll in das Holz zieht. Es eignet sich zum Bohren in Weich- und Hartholz. Seine Eigenschaften machen es für professionelle Bohrarbeiten wie die Montage von Dachstühlen, Pavillons und anderen Massivholzkonstruktionen geeignet. Es wird in Durchmessern von 6–32 mm und einer Länge von bis zu 460mm hergestellt. Beim Bohren größerer Tiefen und Durchmesser sind leistungsstarke Werkzeuge mit einem höheren Anzugsdrehmoment erforderlich.

Abb. 3. LEWIS-Bohrer
Flachfräsbohrer
Ein Flachfräsbohrer hat normalerweise einen Schaft mit einem ¼"-Außensechskant und zeichnet sich dadurch aus, dass er anstelle einer Spirale eine flache Schneide mit beidseitig scharfen Vorschneidekanten und in der Mitte einem scharfen Spitze zum präzisen Bohren und Führen des Bohrers hat.

Abb. 4. Flacher Bohrer für Holz
Er wird für das Bohren von großen Durchmessern verwendet, die bei Tischler-, Elektro- und Klempnerarbeiten benötigt werden.
Es eignet sich auch zum Bohren eines Senklochs, in das jede Schraube passt und das der Holzeinheit ein sauberes und glattes Aussehen verleiht. Es eignet sich zum Bohren in Weich- und Hartholz und wird meist in Durchmessern von 10–40mm hergestellt.
Seine Länge beträgt üblicherweise bis zu 150mm, kann aber mit einem Verlängerungsstück auf bis zu 300mm verlängert werden.
Forstnerbohrer
Der Bohrerschaft kann je nach Bohrerdurchmesser ein ¼“-Außensechskant oder ein zylindrischer Schaft mit einem Durchmesser von bis zu 10mm sein. Anstelle einer Spirale hat er einen massiven Bohrkopf, dessen Kanten und Innenraum von 4 großen Schneiden gebildet werden. Im Zentrum befindet sich eine Zentrierspitze des Bohrers zur präzisen Bohrführung.
Die Länge des Forstnerbohrers beträgt bis zu 130mm, da er nicht für Tiefbohrungen verwendet wird.
Es wird für die Herstellung von Löchern mit großem Durchmesser (10 - 50mm) und flachen Sacklöchern verwendet - für die Befestigung von Schrankscharnieren oder Verbindungsbeschlägen von Möbeln.
Ein Sackloch ist ein Loch, das nicht durch die gesamte Dicke des Materials gebohrt wird, sondern nur bis zu einer bestimmten Tiefe. Es wird hauptsächlich in Weichholz verwendet.

Abb. 5. Forstnerbohrer - Sackloch
Neben den oben genannten Grundtypen gibt es auch einige spezielle Holzbohrer:
Kronenbohrer zeichnen sich durch ihren großen Durchmesser aus und eignen sich zum Beispiel zum Bohren von Löchern für Steckdosen oder eine kleine Flurleuchte.
Stufenbohrer sind zum Bohren großer Löcher in dünnwandigen Holzplatten konzipiert. Der Vorteil ist, dass nur ein einziger Bohrer benötigt wird und man nicht einen ganzen Satz herkömmlicher Bohrer verwenden muss.
Der Stemmbohrer dient zum Stemmen von verschiedenen rechteckigen Löchern oder Aussparungen.
Ein Senkbohrer für Holz hilft bei der Ausrichtung des Schraubenkopfes mit der Oberfläche des Brettes.
Werkzeugdrehzahl
Beim Bohren in Holz ist die benötigte Drehzahl wichtig, um effektiv und korrekt zu bohren. Bei niedriger Drehzahl verschlechtert sich die Qualität des Bohrlochs, bei hoher Drehzahl verbrennt die Oberfläche des Bohrlochs und der Bohrer wird beschädigt. Die optimalen Drehzahlen zum Bohren in Weich- und Hartholz finden Sie in der Tabelle. Es empfiehlt sich, diese Werte zumindest annähernd einzuhalten. In der Praxis ist es nicht möglich, die Anzahl der Umdrehungen mit bloßem Auge zu bestimmen, aber wir können uns mit den Informationen über die maximale Anzahl der Umdrehungen auf dem Etikett des Werkzeugs helfen. Mit dem Drehzahlregler können Sie die Drehzahl dann nach Bedarf anpassen.

Schlüsselwörter: Holzbohrer, Spiralbohrer, Flachbohrer, Schlangenbohrer, Forstnerbohrer
Quellen:
Internes technisches und Schulungsmaterial von HERMAN
https://de.wikipedia.org/wiki/Holzbohrer#Kunstbohrer/_Zylinderkopfbohrer
Csaba Kiss –
Könnyen érthető szakszerű magyarázat.Hasznos volt és érdemes elovasni!
Leicht verständliche, professionelle Erklärung. Es war hilfreich und lesenswert!
Text übersetzen Original anzeigenJakub Borsík –
zaujímavý článok aj keď veľa ľudí má jeden vrták na všetko.
interessanter Artikel, obwohl viele Leute für alles eine Übung haben.
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